Am vergangenen Samstag, den 05.10.2019, haben wir unseren alljährlichen Musikverein-Ausflug abgehalten. In diesem Jahr gab es eine Besonderheit, denn wir dürften durch die Gedenkstättenfahrt vom Kreis Heinsberg im Rahmen von NRWeltoffen das NS-Dokumentationszentrum in Köln besuchen. Alles dazu im beigefügten Zeitungsartikel:

(Waldfeucht-Obspringen) Unter Leitung ihrer Vorsitzenden Simone Lennartz widmeten sich jetzt drei Dutzend Mitglieder des Musikverein Obspringen e.V. dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Die Musikerinnen und Musiker statteten dem NS-Dokumentationszentrum am Kölner Appelhofplatz einen Besuch ab und ließen sich im Rahmen einer beeindruckenden und bedrückenden Führung die Gräuel der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) schildern. In den Kellerräumen des ehemaligen Gestapogefängnisses wurden die qualvollen Verhöre durchgeführt. In den engen und modrigen Zellen waren oft bis zu 30 Personen und mehr, nach Geschlechtern getrennt, eingepfercht. Unterhalb dieser Räume und somit vor Bombentreffern besser geschützt befanden sich die Schutzräume für die Gestapo. In den oberen Etagen des NS-Dokumentationszentrum, der größten lokalen Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland, befasste sich die Gruppe aus Waldfeucht mit der Verfolgung und den Schikanen gegen Juden, Sinti und Roma sowie den anderen Opfern der Nazidiktatur mit dem Schwerpunkt Köln. Auf ihrem Rückweg machte die Gruppe an der Burgmauer 23 halt und beschäftigte sich ausführlich mit den Stolpersteinen. Den ersten Stolperstein verlegte der Künstler Gunter Demnig anlässlich des 50. Jahrestags des Befehls Heinrich Himmlers zur Deportation der Sinti und Roma (Auschwitz-Erlass) im Dezember 1992. Seitdem wurden in über 1.200 Kommunen Deutschlands und über 20 Ländern Europas fast 70.000 Messingtafeln vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Verfolgten eingelassen. An Hand der Daten in den Stolpersteinen konnten die kreisheinsberger Musiker etwas vom dem viel zu kurzen Leben der Mitglieder der Familie Koenen und vor allem vom Leid nachvollziehen. Vater und Mutter Koenen, beide Jahrgang 1910, wurden 1941 nach Riga deportiert. Ihre Töchter Eva Ursula, Jahrgang 1938 und Fana, Jahrgang 1941 (!), mussten 1941 den gleichen Weg nehmen. Alle vier wurden für tot erklärt. Die Gedenkstättenfahrt wurde vom Kreis Heinsberg im Rahmen von NRWeltoffen gefördert. Bildunterschrift Knapp 300 m vom NS-Dokumentationszentrum stieß die Waldfeuchter Gruppe auf die Stolpersteine, die an Familie Koenen erinnern.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Kreis Heinsberg und dem NS-Dokumentationszentrum für diese interessante Führung der anderen Art.

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